Spielberichte Fussball 1. Mannschaft, Spielzeit 2016/2017

14.08.2016: FC Geldersheim – SG Dittelbrunn 5:0 (1:0)

Nach der deftigen Niederlage letzten Sonntag im Heimspiel gegen den TSV Waigolshausen wollte es die junge Truppe um Coach Lucas Berger in Geldersheim besser machen und zeigen, dass mehr in ihnen steckt. Ein Vorhaben, das 44 Minuten aufzugehen schien, dann aber leider aus den verschiedensten, teilweise unnötigen Gründen wieder in einer 0:5 Niederlage endete.

Im Vergleich zum ersten Heimspiel hatte sich die angespannte Spieler-Situation zwar etwas verbessert, doch musste die SGD weiterhin auf Brian Kaiser, Jonas Wunder und Calvin Davis verzichten. Auch wenn die Trainingswoche erneut nicht optimal verlief, fuhr man dennoch guter Dinge nach Geldersheim.

Und so konnten die ligaunerfahrenen Dittelbrunner die Marschrichtung des Trainers auch bis in die 44. Minute sehr gut umsetzen. Die Abwehr stand gut, das Mittelfeld arbeitete aufmerksam nach hinten mit, so dass die Geldersheimer bis dahin zu keiner nennenswerten Torchance kamen. Lediglich Ecken und Freistöße bedurften aufgrund der größentechnisch und körperlich überlegenen Hausherren einer besonderen Aufmerksamkeit im Sechszehner. Die Gäste wohl auch schon gedanklich in der Kabine, als aus dem Nichts das 1:0 fiel. Obwohl in Überzahl, schafften es die Innenverteidiger und Sechser nicht, das Zentrum gegen Christian Sokal zu schließen. Dieser nutzte eine der wenigen Unachtsamkeiten und netzte eiskalt ein. So ging man unnötigerweise mit einem Rückstand in die Halbzeitpause, in der eine klare Ansprache und das erneute Besinnen auf die eigenen Fähigkeiten helfen sollten, das Ruder in der zweiten Hälfte wieder herumzureißen.

Die Wechsel im Sturm – für Sebastian Witt kam Julian Stinson auf das Feld – und auf der rechten Außenbahn – Nicolai Hartmann für Marcel Pörtner – zum Anpfiff der zweiten Halbzeit zeigten keinerlei Wirkung. Die Durchschlagskraft in der Spitze fehlte nach wie vor, kaum ein Ball konnte behauptet werden und die Außen konnten sich ebenfalls fast nie durchsetzen. Daneben war das Passspiel oftmals zu schlampig und durchdachte Kombinationen waren kaum erkennbar. Und auch wenn das zweite Tor der Hausherren (58. Minute) in einer Phase des Spiels fiel, in der man den Gegner eigentlich gut im Griff hatte, war es wohl der eigenen Ungefährlichkeit vor dem Tor der Geldersheimer geschuldet, dass dies irgendwann die logische Konsequenz sein musste. Die Köpfe einiger Spieler hingen tief, andere versuchten sich auch zu diesem Zeitpunkt noch gegen eine erneute Niederlage zu stemmen. Ein an diesem Tag rar gesäter guter Pass von Maximilian Walter von rechts auf Julian Shanbhag fünf Minuten nach dem zweiten Tor der Hausherren klärte ein Geldersheimer Abwehrspieler hart an der Grenze eines Strafstoßes, der – wenn er gepfiffen worden wäre – wohl auch durchaus vertretbar gewesen wäre. Doch der Pfiff blieb aus! Und so ist es beinahe schon symptomatisch, dass der Gegenangriff des FC in einer Ecke und einem erneuten Tor nach einem Standard mündete. Viel zu pomadig wurde nahezu ungestört in die Mitte des Sechszehners geklärt. Und so stand es statt 2:1 eben 3:0 (66. Minute). Tor Nummer vier (70. Minute) für die Hausherren fiel ebenfalls nach einer Standardsituation, was auch mal passieren kann, doch so wie es passierte, eben schon zum Nachdenken anregen sollte; das 5:0 in der 80. Minute war der Schlusspunkt mit einem Abschluss aus halblinker Position. Auch wenn zahlreiche verletzungsbedingte Aus- und Rückwechsel und daraus resultierende Umstellungen in der zweiten Hälfte der zweiten 45 Minuten viel Unruhe ins Spiel der SGD brachte, darf das Spiel niemals in einer so hohen Niederlage enden. Hier sollten alle die entsprechende Moral auf das Spielfeld bringen, um eine drohende Niederlage als Mannschaft mit Kampfgeist bis zum Schlusspfiff zu vermeiden. Die ein oder andere dann doch noch herausgespielte Möglichkeit, Ergebniskorrektur zu betreiben, blieb ungenutzt liegen. Zusammenfassend muss man ehrlicherweise sagen, dass die in Durchgang zwei gezeigte Moral mit Teamspirit leider nicht mehr viel gemeinsam hatte.

Doch wie heißt es – in Niederlagen reift man, wächst man zusammen. Das gilt es nun zu beweisen, die zwei Trainingseinheiten in der kommenden Woche mit der notwendigen Disziplin und Konzentration anzugehen! So sollte es möglich sein im zweiten Heimspiel der noch jungen Saison dem bislang punktlosen SV Türkiyemspor Paroli bieten zu können. Als Team – nach dem Motto einer für alle, alle für einen – sollte das durchaus machbar sein. Nach drei Spielen und drei Punkten ist die Saison noch lange nicht zu Ende; das sollten sich alle bei allem Frust auch mal vor Augen halten.
Und auch wenn die Fans natürlich lieber Siege feiern als Niederlagen ihrer Mannschaft zu ertragen – wahre Anhänger stehen doch wohl auch in den etwas schwereren Zeiten hinter dem Team, unterstützen es und schlagen nicht noch zusätzlich in die offensichtlichen Wunden. Motivieren oder es gar selbst besser machen – ansonsten vielleicht doch lieber auch mal schweigen, wäre schon mal hilfreich. Wie heißt es so schön: Der Erfolg hat viele Väter; der Misserfolg ist ein Waisenkind.

Aufstellung:
Marcel Greubel (TW), Maximilian Walter, Fabian Brandt, Christoph Schierling, Tobias Grimm, Sebastian Meurer, Julian Shanbhag, Constantin Jehn, Sebastian Witt, Marcel Pörtner, Tizian Neugebauer
Auswechselspieler: Alexander Mai (ETW), Julian Stinson, David Aguilella, Lucas Berger, Nicolai Hartmann
Tore: 1:0 Ch. Sokal (44. Minute), 2:0 F. Ehwald (58. Minute), 3:0 D. Jakob (66. Minute), 4:0 F. Ehwald (70. Minute), 5:0 D. Jakob (80. Minute)

Bilder vom Spiel ...